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Donnerstag, 4. März 2010

Rosenkranz und die Sache mit der NS-Zeit

Ein apolitischer Blog liegt mir wohl doch nicht ;) Daher hier einige Gedanken und Links zu jenem Thema, das die heimische Innenpolitik aus gutem Grund momentan beherrscht.

Das ist natürlich Neo-Bundespräsidentinnen-Anwärterin Barbara Rosenkranz. Man darf gespannt sein, was sie noch zum Thema Holocaust und insbesondere ihrem wiederholt artikulierten Wunsch, das NS-Verbotsgesetz zu lockern, zu sagen hat. Eine Anzeige wegen Wiederbetätigung hat sie schonmal kassiert (auch wenn sich die vermutlich im Sande verlaufen wird, wage ich zu prognostizieren). An der schrammt seit Jahrzehnten übrigens auch ihr Ehemann Horst Jakob regelmäßig nur knapp vorbei, der als einer der führenden Rechtsextremisten im Land gilt und in einem entsprechenden Magazin gerne jeden zu Wort kommen lässt, der gegen Ausländer, Juden oder Homosexuelle hetzen will.
Wenigstens hat Bundespräsident Fischer nun endlich Stellung bezogen:
"Jemand, der sich zur Zweiten Republik bekennt, kann das, was während des Zweiten Weltkrieges passiert ist, weder gutheißen noch lobpreisen noch verherrlichen."
Der Meinung, dass jemand der die Nazi-Zeit verharmlost nicht Bundespräsident werden darf sind übrigens auch zahlreiche Internetuser, zum Beispiel auf Facebook.

Nur eine Randnotiz: Feminismus und arbeitende Frauen findet Rosenkranz genau wie das Verbotsgesetz nicht so prickelnd...

Dass Österreich mit der Kandidatur Rosenkranz' in Europa und der Welt keinen Gefallen tut, verwundert natürlich nicht. Vom "Gewöhnen an das Prinzip Negerwitz" ist da die Rede, und davon, dass die Nazi-Verbrechen offenbar genau in jenem Land heruntergespielt werden, das um- und einsichtig mit diesem Thema umgehen müsste.
"A woman who has criticized anti-Nazi law and is married to an extreme rightist is running for president in Austria, and critics contend her candidacy could tarnish the reputation of a country still marred by its connection to the Holocaust."
Traurig, aber wahr. Die Kandidatur ist schließlich nur eine Vorbereitung auf die auch bundespolitisch so wichtige Wien-Wahl im Oktober. Rosenkranz wird nicht gewinnen, aber möglicherweise einen Achtungserfolg erringen. Was das für die politische Zukunft dieses Landes bedeuten kann, bleibt abzuwarten. Und zu fürchten.

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